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WORKSHOPS

Hier unsere Workshop-Geschichte. Gerade Jubiläum gefeiert. Bei Schnöd und schönstem Wetter. Long live the PAMBAND!!!!

 

Workshop #1. Wir schreiben das letzte September- bzw. erste Oktoberwochenende 2011. Das erste gemeinsame Wiedersehen seit fast 20 Jahren. Naturfreundehaus Meinhard bei Eschwege in Nordhessen, nahe der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Ein schönes sonniges Herbstwochenende, und im Laufe des Freitagabends trifft einer nach dem anderen ein, nur der König nicht. Der hat in London irgendwie seinen Pass verdaddelt und muss den Flieger sausen lassen. Kommt dann am Samstag, sagt er. Das geht ja gut los. Wir anderen vier bauen auf, essen Pasta und spielen uns warm. Und beginnen, an den ersten Songs zu arbeiten. Nicht das alte PAM-Material, sondern neue Songs von Chris und Schnoed: “Lose control”, “Love of my life”, “My child”, “You keep on hidin’”. Es lässt sich gut an. Am Samstag kommt dann auch der König, und zum Schluß haben wir vier Aufnahmen im Kasten. Und dann doch noch eins von den alten gespielt: „Miss You“. War klar. Das hatte jeder von uns all die Jahre im Ohr, und nicht nur dort. Bei keinem anderen Song kam die Energie der Band so zum Tragen wir hier. Und es knallt immer noch. Die PAMBAND ist auferstanden.

 

Workshop #2. Mai 2012. Das Haus in Eschwege ist mit Wanderern belegt, wie immer um diese Jahreszeit. Also bei Schnoed in Schweinfurt getroffen und gerockt, im Proberaum mit Schallschutzfenstern. Zu den bereits erwähnten ersten fünf Songs kommen „Hope or desperation“ und „Before I get old“ hinzu. Von allen sieben Songs dann Audio-Aufnahmen mit schnoeds 16-Kanal-Workstation gemacht. Brigitte und Isabelle filmen uns abends beim Rocken, die Videos stehen immer noch auf Youtube. Ein sehr produktiver Workshop, und der Schwerpunkt liegt zunächst mal eher auf Quantität denn auf technischer Perfektion. Erst mal ein Fundament schaffen, eine Setlist, ein Programm. Eine Band braucht ein Programm, meint schnoed.

 

Workshop #3. November 2012, jetzt wieder in Eschwege. Herbstlich-novembrige Atmosphäre, es wird kälter. Diesmal viel Technik am Start: Ein E-Drumset, Laptop, MIDI-Zeug, Chris’ Aufnahmeequipment. Drei neue Songs. Zwei Rocker („Decisions”, “Paradise”) und eine Ballade (“This dream of mine”). Von den ersten beiden auch Videos gemacht, die später von Chris bearbeitet und auf Youtube veröffentlicht werden. Bis heute vermutlich die besten Veröffentlichungen der PAMBAND. Cool Stuff.

 

Workshop #4. Ende April 2013, wir sind den Wanderern um eine kalendarische Nasenlänge voraus und können daher wieder das NFH in Eschwege belagern. Chris und schnoed beschließen angesichts der wachsenden Setlist einen Arbeitsmodus: Freitag abend werden die bisherigen Songs durchgespielt, Samstag an neuen Songs gearbeitet und Aufnahmen aller Art gemacht und am Sonntag lediglich noch mal aufgewärmt und rekapituliert, bevor die ersten wieder auf die Piste müssen. Zwei neue Songs: “Push the button” und “The best place in this world”. Wieder viel Technik am Start, die leider auch wieder viel Zeit frisst. Am Ende steht ein Video von „Push the button“, bei dem schnoeds Hemd nach Stoffels Meinung perfekt mit dem Vorhang des Eschweger Naturfreunde-Tagungsraums harmoniert und er (möglicherweise deshalb) zum ersten Male als reiner Leadsänger ohne Gitarre agiert und dabei bedenkliche Bewegungen vollführt. An Chris’ „Best place“ beißen wir uns die Zähne aus. So ein schöner Song, aber auch so schwer…

 

Workshop #5. November 2013, noch mal Eschwege. Etwas wärmer und freundlicher als vor einem Jahr. Wieder zwei neue Songs, die Nummern 13 und 14 in der Setlist. „No one around“ ist schon wieder eine Ballade von schnoed, und „Still love you“ so ähnlich wie „Best place“ und ähnlich schwer. Aber auch ähnlich geil. Wir betreiben viel Aufwand für Videoaufnahmen, und zumindest das von „Still love you“ ist hier auf der PAM-Page verewigt. Die aufkommenden Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung der Band nehmen eine unerwartete Wendung. Hatte schnoed seinen 48. Geburtstag noch stillschweigend beim Workshop #3 verbracht und war der 49. gerade auch erst ein paar Tage her, so kündigt sich der 50. nun unweigerlich an und mit ihm eine Idee: Die PAMBAND spielt zu diesem Anlass live. Alle sind einverstanden, und wir sehen die bisherige Setlist kritisch auf Machbarkeit durch und werfen aus verschiedenen Gründen „This dream of mine“, „Still love you“ und „Best place“ über Bord. „Hope or desperation“ wir zu einer Art Intro umfunktioniert, und so wollen wir mit zehneinhalb Songs an den Start gehen. Aber noch ist ein Jahr Zeit. Was bei unserem Probenrhythmus allerdings bedeutet: Noch ein Mal, und dann geht’s los.

 

Workshop #6. Mai 2014, und daher in Schweinfurt bei schnoed, aber nicht nur wegen den Eschweger Wanderern. Das große Ereignis wirft seine Schatten voraus, und es geht unter anderem auch darum, die Location schon mal kennenzulernen und sich darauf einzustimmen. Wir proben die für den Gig vorgesehenen Songs und machen diesmal keine neuen. Und auch keine Aufnahmen, dafür aber coole Fotos am Mainufer. Ein entspannter Workshop, wir grillen draußen und genießen den Frühling. Und bereiten uns gründlich vor.

 

Workshop #7. November 2014, Schweinfurt, Jugendgästehaus. Der Ort des ersten Gigs der PAMBAND seit der Reunion. Wir treffen uns mit einigen der Spielerfrauen (haha, sorry!) und –kinder am Freitag am Ort des Geschehens und proben in einem umfunktionierten Sechsbettzimmer. Den Samstag muss man irgendwie rumkriegen, bis die Fete losgeht, und das wird zum Wohle der Schweinfurter Gastronomie dann auch getan. Am Abend dann der heißersehnte Gig vor den ca. 70 Geburtstagsgästen. Lothars Sohn Jakob spielt die Hookline von „My child“ auf dem Saxophon und macht seine Sache großartig. Ein schöner Moment, weil der Song auch inhaltlich wunderbar dazu passt. Wir spielen unsere Songs mit Energie und Hingabe ( -> Power&Passion), und die Leute sind begeistert. Am Sonntag trennen wir uns in der Hoffnung, dass dies nicht der einzige Gig der PAMBAND bleiben soll.

 

Workshop #8. Juli 2015, Eschwege. Die Wanderer sind bzw. haben ausgewandert, dafür hat es knapp 40 Grad im Schatten. Der Workshop stand auf wackligen Beinen, da der König einen schweren Fahrradunfall hatte und lange unklar ist, ob er überhaupt anreisen kann. Letztendlich kann er, wenn auch eingegipst. Hoch lebe der König. Der Gig ist vorbei, und wir wollen wieder an neuem Material arbeiten. Vier Songs stehen an. Schnoed hat seine beiden neuen Kompositionen „Give it a try“ und „The scars will remain“ im Gepäck, und Chris möchte zwei alte PAM-Klassiker neu aufbereiten: „The power and the passion“ und „Like a broken toy“. Das Ganze im Verbund mit einem neuen Video-Konzept, wofür wiederum schnoeds Tochter Isabelle am Samstag anreist, um die Band zu filmen. Die Bedingungen sind grenzwertig, die Hitze setzt uns enorm zu, und irgendwann raucht dann auch schnoeds Rivera-Verstärker ab. Ein anstrengendes Wochenende.

 

Workshop #9. November 2015, Schweinfurt. Das Naturfreundehaus in Eschwege wird renoviert. Welchen Anteil wir daran haben ist unklar, aber auch egal. Es war an der Zeit. Der vergangene Workshop hat trotz großer personeller und technischer Anstrengungen bis jetzt zu keinen verwertbaren Ergebnissen geführt. Wiedermal regt sich beim einen oder anderen der Gedanke, warum wir das eigentlich tun. Wir sind keine Männergesellschaft, die zweimal im Jahr einen draufmacht. Wir sind eine Band, wir sind Musiker mit Leib und Seele, keine Kegelbrüder. Wir haben etwas zu sagen, aber es ist unter unseren geographischen Lebensumständen unmöglich, eine normale Band zu sein. Also sind wir eben die andere Band. Chris hat die Idee, diesmal eine Unplugged-Session zu machen, und das tun wir dann auch. Ganz wenig Technik am Start, Cajon statt Schießbude, Akkordeon statt Keyboard, akustische Bässe und Gitarren, und ohne Mikros und PA einfach in den Raum reingelärmt. Das macht Spaß! Wir nehmen „My child“, „Give it a try“ und sogar „Paradise“ mit lediglich zwei Raum-Mikros auf und lassen iPhone-Kameras mitlaufen. Und das Ganze vor einem großen Bücherregal im Wohnzimmer.

 

Workshop #10. Mai 2016, und wieder in Schweinfurt. Die Wanderer haben Eschwege wieder in Beschlag genommen. Chris reist schon am Donnerstag abend an und erörtert mit schnoed die zukünftige Ausrichtung der Band. Die kurzzeitige Erwartung, die weiteren runden Geburtstage der Bandmitglieder zu bespielen, hat sich bereits in zwei Fällen aus unterschiedlichen Gründen nicht erfüllt, und irgendwie wäre das auch sehr schematisch und zwanghaft gewesen. Der Plan ist stattdessen, von der Produktivität der ersten Workshops wegzukommen und wieder mal „back to the roots“ zu gehen, zu jammen und zu experimentieren, statt nur fertige Songs einzuproben und diese dann angesichts der wachsenden Anzahl und der wenigen gemeinsamen Termine dann vom Blatt abzuspielen. Dies gelingt, und wir erleben ein entspanntes und trotzdem intensives Wochenende mit ganz wenig Technik und ganz viel Musik. Im Herbst geht’s weiter….

Workshop #11. Oktober 2016, Schweinfurt. Warum Eschwege diesmal nicht zugänglich war, habe ich vergessen. Egal. Wieder treffen sich Chris und schnoed etwas früher und diskutieren das Konzept des Workshops an sich und das des bevorstehenden im Besonderen. Durchaus konträr in einigen Punkten, aber es ist wichtig, die unterschiedlichen Erwartungen der einzelnen herauszuarbeiten. Also tun wir das, und danach machen wir Musik. Chris hat einen fertigen Song dabei, „Flying or falling“, den wir intensiv proben und dann aufnehmen und filmen. Schnoed hat 2 Fragmente am Start, die er während des Workshops komplettiert und die die Band dann ebenfalls aufnimmt. Diese Skizzen werden als Vorlagen für Schnoeds andere Bands dienen, mit denen er die Songs regelmäßig spielen will. Und dann arbeiten wir an einem Instrumental, ohne Leadsheet und ohne Notizen, nur ein paar Parts, die beim WS #10 entstanden sind, und bringen diese in Form. Richtig intensive musikalische Arbeit. Zwischendurch wird mal gegrillt oder der Pizzaservice gerufen, und dann geht’s weiter. Ein intensiver und produktiver Workshop mit sicht- und hörbaren Ergebnissen. Einer vom „alten Schlag“ sozusagen, aber mit komplett neuem Material. Sehr geil.

Workshop #12. November 2017, Eschwege. Endlich wieder mal im Naturfreundehaus. Zum ersten Mal konnten wir den Halbjahresrhythmus nicht halten, und man merkt es, als wir einige der alten Sachen auspacken. So schlimm haben wir „Miss You“ noch nie in den Teich gesetzt. Aber egal, Chris hat zwei neue Sachen dabei, und an denen arbeiten wir dann auch intensiv, inclusive Audio- und Videoaufnahmen. Schnoed hat wieder eines seiner üblichen Fragmente mitgebracht, und auch dieses wird komplettiert und aufgenommen, auch wenn sich dabei herausstellt, dass die Tonlage für den Leadgesang vermutlich zu tief ist. Aber auch das ist eine wertvolle Erkenntnis. Insgesamt wieder ein konzentrierter und produktiver Workshop, und wenn alles klappt, findet der nächste bereits im April 2018 statt.

Workshop #13. April 2018, Eschwege.

Es hat wieder geklappt mit dem Termin im Naturfreundehaus, auch wenn der König erst Freitag nacht anreist und dafür Sonntag schon wieder früh weg muss. Wir haben uns diesmal keine neuen Songs vorgenommen, sondern wollen eine Setlist für den zweiten Post-Reunion-Gig der Pamband erarbeiten. Derselbe wird im Herbst 2019 in Köln am Rhein vonstatten gehen, zu Ehren unseres Bassisten. Wir erstellen eine Setlist und spielen die Songs. Before I get old, Lose control,

Miss You, Paradise, You keep on hidin', Push the button, Your power and your passion, The scars will remain, Flying or falling. Einige haben wir aussortiert, weil wir gar nicht so viel Material brauchen. Oder weil sie sich für den Zweck nicht so eignen.

Natürlich machen wir trotzdem wieder Videos, drinnen und draußen, denn das Wetter spielt wunderbar mit. Heraus kommt eine lustige Open-Air-Version von Power&Passion, die Chris dann mit Isis Aufnahmen aus dem Sommer 2015 zu einem wunderbaren Film kombiniert. Das Warten hat sich gelohnt

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Workshop #14. Oktober 2018, Eschwege.

Der Jahrhundertsommer neigt sich, und es wird Zeit für unser alljährliches Herbsttreffen. Diesmal haben wir wieder etwas mehr gemeinsame Zeit und beschließen, nicht nur die Setlist für Köln zu proben, sondern wieder neues Material anzugehen. Chris hat zwei sehr unterschiedliche Kompositionen im Gepäck, "Isolated" und "Because of your love". Ein straighter Rocker im Police- Style und ein elegisches Werk irgendwo zwischen Coldplay und den Simple Minds. Beide Songs machen richtig Laune, und so entstehen wieder zwei Videos mit hohem Erinnerungswert und voller Energie. Christoph hat sich den Fuß gebrochen und Schnoed wiedermal einen Hexenschuß, aber nichts hält uns wirklich auf. Ob wir nächstes Mal allerdings wieder im Naturfreundehaus rocken können, ist noch ungewiss, denn es steht ein Eigentümerwechsel an und damit möglicherweise auch eine Änderung im Nutzungskonzept des Hauses. Wir bleiben aber optimistisch. Das Haus am Meinhard ist mit unserer Reunion untrennbar verbunden.

Workshop #15. April 2019, Eschwege.

Was immer mit dem Haus am Meinhard geplant war, es hat bis dato nicht stattgefunden, und so bekommen wir auch im Frühjahr 2019 das Haus wieder ein ganzes Wochenende lang nur für uns. Mit dem kleinen Nachteil, dass Heizung und Warmwasser streng rationiert werden müssen, weil irgendeine Reparatur ansteht. Also ist es recht frisch in unserem Domizil, um nicht zu sagen saukalt, denn wir schreiben gerade mal das erste Aprilwochenende. Unverdrossen gehen wir ans Werk und spielen natürlich die Setlist für den bevorstehenden Gig in Köln, in die wir „Because of your love“ aufnehmen, „The scars will remain“ dagegen rauswerfen, weil es dem Anlass nicht wirklich entspricht. Und wir nehmen uns wieder einen neuen Song von Chris vor, „Wild horses“. Ein poppiges Teil mit vielen Major-7-Harmonien und einem launemachenden Singalong-Chorus. Das Video gibt’s wie immer auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Aaw-yWaUXy0

Workshop #16. Oktober 2019 ,Köln, Olympiastadion.

Endlich ist der große Moment gekommen: Unser zweiter Gig nach der Reunion, und nur fünf Jahre nach dem ersten! Die Location liegt in Köln-Nippes in einem Gleisdreieck, ein in die Jahre gekommenes Sportheim mit wunderbarem Retro-Flair und hervorragendem Catering. Direkt vor dem Haus liegt ein Sportplatz, der recht unbescheiden „Olympiastadion“ heißt. Tatsächlich praktiziert hier der ESV Olympia Köln, und den kennt man nun nicht wirklich aus den großen Ligen, aber das gilt für uns im Grunde ja genauso. Wir nächtigen bei Norbert im Keller, im Dachgeschoß, in der Abstellkammer, wo immer Platz ist für eine Matratze, Esstisch und Badezimmer sind dauerbelegt mit warmherzigen Menschen aller Generationen, und es fehlt uns an nichts. Unser Gig gelingt ebenfalls zur allseitigen Zufriedenheit, und schnoeds obligatorischer Saitenriss passiert erst im letzten Teil des Solos von „You keep on hidin‘“ und richtet daher keinen nennenswerten Schaden an. 

Workshop #17. April 2020. Jeder bei sich zuhause vor dem Computer.

 

Die erste Corona-Welle macht den im April geplanten Workshop in Meinhard zunichte. Lockdown, Ausgangssperre nach 21 Uhr, Abstands- und Hygieneregeln…alles sicher irgendwie sinnvoll, aber leider in diametralem Widerspruch zu einem gemeinsamen Wochenende. Also entwickeln wir einen Plan B.      Wir wollen MISS YOU aufnehmen, sukzessive und sequentiell, einer nach dem anderen. Und uns am Samstag, 18.4., zu einer Zoom-Konferenz zusammentun, um das bis dahin Erreichte zu würdigen. Nachdem verschiedene Materialien beschafft und trotz erheblicher Verzögerungen dann letztlich auch eingetroffen sind, beginnt das Ganze Gestalt anzunehmen. Aber es ist einfach nicht dasselbe. Jeder sitzt alleine inmitten verschiedener Gerätschaften und versucht seinen Part zu spielen, mit mehr oder (anfangs) weniger Begleitspuren auf dem Kopfhörer. Das Gemeinsame fehlt aber, der Druck von Drums und Bass auf den Ohren, der Stereosound des Keyboards, das den Raum füllt, die Stimmen am Rande der Rückkopplung, das gemeinsame Grooven. All das kann und will sich nicht einstellen, und so bleibt das Projekt zunächst unvollendet. Vielleicht hätte es mit einem ganz neuen Song anders funktioniert, wer weiß? MISS YOU ist einer der beiden Songs aus dem alten PAM-Programm von Anfang der 90er, die wir bis heute spielen, und es ist der energetischste Song, den wir je hatten. Jeder von uns kann den in- und auswendig, und gerade deshalb schien er am besten geeignet für so ein Experiment.

Aber die Energie entwickelt sich offensichtlich nur, wenn wir zusammen sind.

 

Workshop #18. November 2021, Eschwege.

 

Zweieinhalb Jahre nach dem letzten „echten“ Workshop treffen wir uns endlich wieder im Haus am Meinhard. Jeder testet sich so gut er kann, wir verteilen uns auf fünf Einzelzimmer, einer hat trotzdem eine Erkältung und ein anderer klappt vor Erschöpfung zusammen. Dazu noch die so einzig- wie eigenartige Stimmung Ende November…wir sind uns so nahe wie nie zuvor. Es ist vieles passiert, wir sind älter geworden, Corona hat Spuren hinterlassen, in der Gesellschaft und bei jedem einzelnen, unser alter Kumpel und zeitweiliger Mitmusiker Müller ist mit nur 53 Jahren gestorben – es gäbe eine Menge Gründe aufzuhören und sich nostalgisch in Erinnerungen zu verlieren. Aber so sind wir nicht. Der Spirit der PAMBAND ist immer noch da, und er zeigt sich an diesem Wochenende wieder mit ganzer Kraft. Wir bringen das steckengebliebene MISS YOU-Projekt zu Ende, und wir beginnen mit der Arbeit an komplett neuen Songs. Es sind zunächst nur Fragmente und Skizzen, aber sie nehmen Gestalt an. Blame it on you, Another broken man, Driven. Jeder Song gewinnt auf seine Weise. Wir arbeiten, bis wir nicht mehr können und gehen in dem Bewusstsein auseinander, dass diese Art von Workshop das einzig funktionierende Format für uns und unsere Songs ist, und dass wir weitermachen werden bis zum jüngsten Tag. Zumal das Haus am Meinhard nach langem Hin und Her nun das bleibt, was es war und was es ist, und uns damit als kreative und emotionale Zuflucht erhalten bleibt.  

Workshop #19. November 2022, Eschwege.

 

Wieder ein ganzes Jahr Pause, es ging im Frühjahr einfach nichts zusammen. Also wieder im November in Eschwege, und es schneit.

Im Haus ist es trotzdem warm genug, und die Naturfreunde haben ihr Mobiliar ausgemistet und umgestellt, sodass wir weniger

umräumen müssen als sonst. Nachdem auch der letzte eingetrudelt ist, nehmen wir Teil 1 des Programms in Angriff: Das Herausfiltern

einer festen Setlist aus unserem mehr oder weniger umfangreichen Fundus an Songs, die wir in den letzten Jahren erarbeitet und dann

oft auch wieder eingemottet haben. Letztlich läuft es aber ziemlich genau auf die Songs hinaus, die wir vor drei Jahren bei Noops Fete

in Köln gespielt haben. Die Abstände der Workshops sind zu groß geworden, vieles haben wir offensichtlich einfach wieder vergessen.

Also wenden wir uns eben wieder einem neuen Stück zu. Chris hat "Inside" mitgebracht und möchte eine amtliche Aufnahme davon 

machen. Das erfordert intensives Proben und hohen technischen Aufwand, und irgendwie ist am Samstag abend die Luft raus. Aber 

wir reißen uns nochmal zusammen und bringen es zu Ende. Das Fundament ist im Kasten, und der Rest folgt nun sukzessive…

Workshop #20. März 2023, Eschwege.

 

Kaum zu glauben, aber nur vier Monate nach dem letzten Treffen kommen wir erneut zusammen, wieder im Haus am Meinhard. Vielleicht gelingt es uns nach einigen schwierigen Jahren, doch wieder dauerhaft in den Halbjahresrhythmus zu kommen, der nach unseren bisherigen Erfahrungen die Untergrenze für jede Art von kontinuierlichem und konzeptionellen Arbeiten zu sein scheint. Wir arbeiten weiter an „Outside“ und komplettieren die Aufnahmen, mit denen wir beim WS19 begonnen hatten. Und nehmen uns dann mehr oder weniger spontan einen deutschen Song von Chris vor, „Traum von früher“, den kannten wir bislang nur in einer Akustik-Version. Der Song ist schwer, und wir sind überwiegend unvorbereitet. Trotzdem nehmen wir einige Spuren auf, und Chris will sie dann im Laufe des Sommers komplettieren. Am Ende eines sehr technik- und equipmentlastigen Workshops geht Chris‘ Heckscheibe zu Bruch. Über die Symbolik dieses Ereignisses rätseln wir immer noch.

Workshop #21. Februar 2024, Eschwege.

Zu früh gefreut…der für Herbst 2023 geplante Workshop fiel letzten Endes aus Terminfindungsgründen ins Wasser, und so dauert es halt wieder ein ganzes Jahr bis zum nächsten Treffen. Und irgendwie war das diesmal zu lang. Wir nehmen uns verschiedene Dinge vor und bringen nichts davon so zu Ende, dass sich zumindest eine rudimentäre gemeinsame Zufriedenheit einstellen will. Die Vorstellungen über eine Setlist gehen auseinander, die Arbeiten an den (eigentlich auch nicht mehr ganz neuen) Songs sind zäh und stecken irgendwann fest. Selbst die alten Heuler wollen nicht so richtig gelingen, und am späten Samstag abend stellt Schnoed zunächst sich selbst und dann auch den anderen die Sinnfrage. Eine spontane Antwort darauf will sich nicht einstellen, und so gehen wir bedrückt und verunsichert und ohne irgendein Ergebnis auseinander. War’s das?

Workshop #21/22 Zwischenwelt Zoom

 

Das unbefriedigende Ende des 21. Workshops hat Spuren hinterlassen, aber auch verschiedene Aktivitäten und Initiativen ausgelöst, in deren Folge wir uns im Frühsommer zu virtuellen Meetings treffen, um uns über die grundsätzliche Vorgehensweise auszutauschen und abzustimmen. Alle fünfe, und nicht nur immer ein oder zwei davon. Natürlich gibt es auch Zweiergespräche, und wahrscheinlich mussten die auch sein, um überhaupt ein Weiterkommen zu ermöglichen. Und so erstellt Chris eine Zusammenstellung von Aufnahmen sämtlicher Songs, die wir bislang irgendwie bearbeitet und aufgenommen haben, und Christoph packt das Ganze in eine Excel-Liste und schickt sie rum. Wir machen ein „Voting“. Jeder soll jeden Song beurteilen und auch bewerten, und daraus wird im Idealfall einerseits eine Setlist und andererseits eine Prioritätenliste für die nächsten Treffen, wenn denn dieser Prozess zu einem guten Ende führt. Und wie so oft, ist auch hier der Weg zumindest ein Teil des Ziels, und der offene Austausch fördert ein gemeinsames Verständnis der verschiedenen Positionen. Am Ende steht eine zwar überschaubare, aber dafür gemeinsam beschlossene Liste an Songs und Prioritäten, und so beschließen wir, es doch noch mal zu versuchen. Diesmal aber anders und auch WOanders. Wir buchen ein Wochenende in einem „Beat&Breakfast“ in der Nähe von Aschaffenburg und beschließen, auf aufwendige Technik zu verzichten und einfach nur Musik zu machen.

 

Workshop #22. November 2024, Dornau bei Aschaffenburg.

Zum ersten Mal in einer neuen Location, und die ist voll ausgesattet und sehr gemütlich. Wir wollten sowieso auf aufwendige Technik verzichten, und da eine komplette PA vor Ort ist und eine Schießbude auch, fällt das individuelle Gepäck diesmal deutlich bescheidener aus und die Vorbereitungsarbeit sowieso. Gemäß der beschlossenen Prioritätenliste arbeiten wir die Setlist ab und beschäftigen uns dann mit einzelnen Stücken intensiver. Zum Einen mit „Give it a try“ von schnoed, das wir bisher nur in einer Unplugged-Version gemacht hatten, und zum Anderen mit „Reach out for heaven“, einem neuen Stück von Chris. Natürlich wollen wir weiterhin auch neue Sachen machen, Excel-Liste hin oder her. Die Diskussionen rund um unsere Songs haben aber auch dazu geführt, uns doch mal etwas intensiver mit altem und fast vergessenem Material zu beschäftigen, da hier offenbar der eine oder andere Lieblingssong schlummert. Und so graben wir „Hollywood“ wieder aus, einen Song aus der Übergangszeit von Pamband zu „Broken Toy“, der Nachfolgeformation, die nach Chris‘ Ausstieg noch einige Jahre weitermachte und der Schnoed und Christoph bis zum endgültigen Split im Sommer 1996 noch angehörten. Und siehe da: „Hollywood“ rockt wie damals. Ein wunderbarer Song, energisch und treibend. Wir arbeiten ihn neu aus und nehmen das Ganze zumindest mit dem Handy auf. Ein intensiver und produktiver Workshop, bei dem die Musik im Mittelpunkt steht und sonst nichts.

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